Clickertraining

Trainieren eines Clickers als Belohnungsankündigung

Der Hund sitzt oder steht oder liegt neben seinem Menschen, der Mensch sitzt auf einem Stuhl am Tisch. Auf dem Tisch befindet sich ein Vorrat an sehr guter Leckerchen für den Hund (, die er ganz besonders gern mag).

Der Hund muss zunächst nichts tun. Sobald der Hund den Menschen anschaut, ertönt das Clickergeräusch und greift danach nach einem Leckerchen, das er dem Hund unmittelbar danach gibt.

(ERST clicken, DANACH nach dem Leckerchen greifen und es füttern).

Wir warten einen kurzen Augenblick (vermutlich schaut uns der Hund nun erneut an), clicken wieder, greifen wieder zu den Leckerchen und geben unserem Hund eines davon. usw. usw.

6-10 Wiederholungen mindestens zwei Mal täglich (gern öfter) in den ersten beiden Wochen üben. Je öfter wir die Übung wiederholen, umso eher (und besser) wird unser Hund begreifen, dass auf das Click-Geräusch zuverlässig etwas aus Hundesicht „Gutes“ folgt. Dies ist vergleichbar mit dem Vokabellernen einer Fremdsprache.

  1. Gutes/richtiges Verhalten belohnen

Zeigt unser Hund im Alltag RICHTIGES VERHALTEN, z. B. „Sitz“ oder „Blickkontakt“, sollte er stets mit dem Belohnungs-Clickgeräusch + Futter bestätigt werden. Im Anfangsstadium des Trainings ist es wichtig, dass die Belohnungsrate und –qualität hoch ist, damit der Hund lernt, dass es sich lohnt, dieses Verhalten wieder und wieder zu zeigen. Auf das Belohnungsgeräusch des Clickers  sollte immer und zuverlässig etwas für den Hund besonders Schönes folgen.

Beispiel „Sitz“: Wir sagen unserem Hund, dass er sich setzen soll: „Sitz“.

Hund setzt sich hin. Mensch sagt das Belohnungsbetätigt den Clicker und füttert danach ein Leckerchen.

Ihr Hund steht, nach dem Sie geclickt haben, wieder auf? Zunächst erst mal nicht schlimm.

Füttern Sie ihn mit dem Leckerchen so, dass der Kopf in den Nacken gelegt werden muss und der Hundepo sich in Richtung Boden bewegt bis er schließlich sitzt. Ihr Hund wird in späteren Durchgängen immer häufiger sitzen bleiben, wenn Sie so weiter trainieren.

  1. Die Belohnungs-ANKÜNDIGUNG hat zwei Vorteile:
  1. Sie sagt dem Hund: „Das, was du gerade in diesem Moment tust, ist RICHTIG.“
  2. Sie kündigt zuverlässig etwas aus Hundesicht GUTES an (leckeres Futterbröckchen, der Ball wird geworfen, mein Mensch läuft ein Stück mit mir, mein Mensch zergelt („tauziehen“) mit mir, mein Mensch krault mich an einer Stelle, an der es mir besonders gefällt etc. etc.), das unmittelbar auf das Belohnungsgeräusch des Clickers folgt.
  1. Besitzer mehrerer Hunde

Wenn wir mehrere Hunde haben und mit diesen gleichzeitig trainieren, achten wir darauf, dass wir vor unserem Belohnungswort zunächst den Namen des Hundes, der das Leckerchen zuerst bekommt, sagen.

Bsp: „Sitz“

Sie sagen „Sitz“

Reaktion Ihrer Hunde: X macht Sitz, Y macht Sitz.

Sie clicken und verteilen an jeden Hund je ein Leckerchen.

Sollten Sie futterneidische Hunde haben, sollten Sie darauf achten, dass Sie einen Hund rechts und einen Hund links von sich belohnen, so dass mögliche Konflikte/Futterrangeleien gar nicht erst entstehen können.

Belohnen Sie stets den Hund ZUERST, der weniger lange aushalten/warten kann.

  1. Viele verschiedene Belohnungsmöglichkeiten

Es gibt so viel Verschiedenes, das Hunde gern fressen, z. B. kleingeschnittene Käsewürfelchen, Geflügelwurststückchen, getrocknete Bananenchips, Trockenfutterbröckchen, Stückchen von Harzer Roller, getrocknete oder gekochte Hühnerherzen uvm.

Manche Hunde mögen auch Gemüse, wie z. B. kleingeschnittene Gurken- oder Möhrenwürfel.

Vielleicht haben Sie aber auch eine Futtertube mit püriertem Thunfisch, Frischkäse, Quark, dem Inhalt eines „Babygläschens“, Katzenfutter etc. zur Hand?

Wichtig ist, dass die Belohnungsstückchen klein sind.

Es geht beim Belohnen nicht um Nahrungsaufnahme, sondern darum, dem Hund zuverlässig und rasch klarzumachen: „Richtig gemacht!“

[Die Menge der Trainingsleckerchen sollte von der abendlichen Futterration abgezogen werden.]

  1. Futterunabhängige Belohnungen

Unabhängig vom Futter gibt es zahlreiche alternative Belohnungsmöglichkeiten. Hier ist der Halter gefragt, der seinen Hund am besten kennt und weiß, was ihm besonders gut gefällt.

-Vielleicht mag er es an einer bestimmten Stelle gestreichelt oder gekratzt oder gekrault zu werden?

-Vielleicht beherrscht Ihr Hund einen Trick, den er besonders gern macht („Toter Hund“, Pfötchen geben, Slalom durch Ihre Beine laufen, Finger antippen, „sich schämen“ etc.)

– Vielleicht buddelt er gern?

-Vielleicht rennt er gern hinter einem Ball her?

-Vielleicht bringt oder sucht er gern sein Lieblingsspielzeug?

-Vielleicht liebt er es, Ihre Hand anzutippen, einen besonderen Trick auszuführen?

-Vielleicht ist es etwas ganz anderes, nämlich ______________________ 

 

  1. Belohnungshierarchie

Überlegen Sie bitte genau, was für Ihren Hund tolle Belohnungen sind und welche Belohnung am hochwertigsten ist.

So haben Sie gleichzeitig die Möglichkeit, je nachdem, wie super Ihr Hund gehört hat, ihn situationsangepasst zu belohnen.

Halten Sie diese Belohnungsmöglichkeiten fest. Es kann sein, dass sich diese an verschiedenen Orten (draußen, drinnen) unterscheiden. Es kann sein, dass diese sich auch im Verlauf des Hundelebens immer mal wieder verändern.

Mein Hund mag besonders gern

(absteigende Wichtigkeit, 1= bestes Futter/beste andere Belohnung – 10 = am wenigsten geschätztes Futter, am geringsten geschätzte andere Belohnung)